Obwohl ich bekanntermaßen gerne im Schnee laufe und die wenigen Gelegenheiten in diesem Winter zu genießen wusste, stellen Minusgrade nicht die optimalen Bedingungen dar, wenn es um das Laufen eines Marathons geht. Zu den von mir bereits im früheren Beitrag beschriebenen Herausforderungen kommt auch noch das schlichte Gewicht der Bekleidung hinzu, die je nach Stoff und Schnitt den Bewegungskomfort einschränken können. Entsprechend fanden die ersten beiden Marathons im Jahr 2019 im warmen Ausland statt. Doch der Frühling steht vor der Tür und es ist somit Zeit, diesen nach Deutschland zu holen. Die Reise in 80 Marathons um die Welt geht in die nächste Etappe.
Jerusalem Marathon 2019: Marathon Nummer 10
Hätte mir jemand in der Vergangenheit erzählt, dass ich in meinem Leben zehn Marathons laufen würde, so hätten ich diesen nach meinem ersten Marathon vermutlich für verrückt erklärt. Im Anschluss an den Hannover Marathon 2018 vor etwas mehr als einem Jahr wäre meine Reaktion vermutlich gemäßigter ausgefallen, dass ich diese Zahl jedoch noch vor dem erneuten Start in Hannover erreicht haben würde, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.

Warum aber Jerusalem? Bei den Berichten zu den bisherigen Veranstaltungen äußerte ich mich auch praktisch immer über die jeweilige Messe zum dazugehörigen Marathon. Einer der Gründe liegt sicherlich im besonderen Eindruck, den die Messe zum New York Marathon hinterlassen hatte. Ein großes Spektakel, das natürlich nicht an Sportmessen wie die Fibo herankam, jedoch wie der New York Marathon selbst ein großes Spektakel war.
Im Rahmen der Messen sind neben Schuh- oder Supplementherstellen auch immer wieder kleinere Stände von Marathonveranstaltungen in anderen Ländern zu finden. So auch in New York, wo neben nordamerikanischen Veranstaltungen vor allem der Jerusalem Marathon 2019 ins Auge stach. Dies war insbesondere deshalb der Fall, da ich im Vorfeld bereits über den ebenfalls in Israel stattfindenden Tel Aviv Marathon gestolpert war. Dieser Lauf war jedoch auf Ende Februar terminiert und wie inzwischen bereits bekannt ist, entschloss ich mich für das weiter entfernte Indien und lief den Neu-Delhi Marathon 2019.
Der Jerusalem Marathon war dagegen für März angesetzt. Doch wäre ich in der Lage, so kurz nach einer anderen Laufveranstaltung, erneut die 42,195 Kilometer in Angriff zu nehmen? Im November konnte und wollte ich dies noch gar nicht einschätzen. New York war schließlich gerade einmal der dritte Lauf innerhalb von drei Monaten. Nachdem ich aber auch nach dem Pisa Marathon 2018 ein gutes Gefühl hatte, das Pensum zu vertragen, fiel der Entschluss für die Veranstaltung. Ich melde mich beim Jerusalem Marathon 2019 an. Der Lauf wird erstmals eine Veranstaltung im Ausland sein, zu der ich nicht direkt fliegen kann. Vom Flughafen Tel Aviv, der vermutlich auch nochmal ein Erlebnis werden wird, wird es auf dem Landweg bis nach Jerusalem gehen.
Das doppelte H: Hannover und Hamburg im April 2019
Im April wird es dann die nächste Premiere für mich geben: zwei Marathons innerhalb von einem Monat. Bereits kurz nach dem Hannover Marathon 2018 meldete ich mich euphorisch für die folgende Veranstaltung an. An eine Reise in 80 Marathons um die Welt war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu denken. Ich hatte mich noch deutlich weniger als Läufer gesehen, als ich es beim Schreiben dieser Zeilen tue. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass dies zum Blocken eines gewissen Zeitfensters führen würde.

Wer sich einmal mit dem (internationalen) Marathonkalender auseinandersetzt, wird feststellen, dass die Marathonsaison im April offenbar aus ihrem Winterschlaf erwacht und eine Vielzahl an interessanten Terminen in diesem Zeitraum liegt. Somit wird es vermutlich mein (vorerst) letzter Hannover Marathon werden, auf den ich mich jedoch durchaus freue. Ich betone in den Berichten zu den bisherigen Läufen schließlich immer wieder, dass ich die Stimmung in der Landeshauptstadt Niedersachsens auf internationalem Niveau in Erinnerung habe. Ob ich dies nach den Eindrücken der letzten Monate immer noch so bewerte, bin ich selbst gespannt.

Bereits zwei Wochen später wird es schließlich nach Hamburg gehen. Ein großer Stadtmarathon, der durch eine Vielzahl an Teilnehmern besticht und ebenfalls den Ruf einer hervorragenden Stimmung genießt. Darüber hinaus wäre dies mein nächster Bundesland-Punkt, wenn man es so bezeichnen will. Wer in 80 Marathons um die Welt laufen will, sollte aus meiner Sicht auch die 16 Bundesländer gesehen haben, so dass für 2019 bereits weitere Anmeldungen für Läufe in Deutschland abgegeben wurden, auch wenn es nach Hamburg zunächst erneut in die Ferne gehen soll.
Ich bin gespannt auf die nächsten Wochen und gehe an diese (neue) Herausforderung mit großem Respekt heran. Ich selbst hatte die letzten Monate keinen Winterschlaf gehalten, freue mich aber dennoch umso mehr auf den Beginn des Frühlings. In Deutschland wie auch in anderen Ländern.
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