Der Hamburg Marathon 2019 ist geschafft und auch wenn ich vermutlich keinen zweiten in meinem Leben laufen werde, war der Lauf eine Empfehlung wert. Die Hamburger schafften es fraglos der großen Anzahl an Startern gerecht zu werden und gleichzeitig die Stadt auf die Beine zu bekommen, um für Stimmung am Streckenrand zu sorgen. Anders als jedoch noch Ende Februar erwartet, hatte ich den Frühling nicht unbedingt beim Lauf in der Alster-Stadt im Gepäck. Das Wetter war regnerisch und unfreundlich und machte sich bei mir in den Tagen nach dem Lauf noch bemerkbar.
Ich kündigte bereits an, in meinen Körper hineinhören zu wollen, wie die Reise fortschreiten sollte, wobei ich dazu sagen muss, dass der zweite und dritte Marathon in der folgenden Aufführung schon länger geplant war. Einzig und allein der Mai stand noch im Raum: Wollte ich nur drei Wochen nach Hamburg und weitere zwei Wochen vor dem anschließenden Lauf erneut auf die Strecke? Das wollte ich.
Geinfluenced nach Gelsenkirchen
Als ich vor einigen Wochen mit dem Zug meine Mutter besuchen war, einen Zwischenstopp in Hamburg hatte und bereits darüber sinnierte, dass ich in wenigen Wochen zum Laufen zurückkehren würde, erschien in meinem Instagram-Feed die Werbung für eine Laufveranstaltung im Mai. Der Vivawest-Marathon mit Start und Ziel in Gelsenkirchen und einem Verlauf durch weitere Städte im Pott machte aktiv für sich Werbung und erhielt sofort meine Aufmerksamkeit. Schließlich war im Mai noch nichts geplant und die kurzen Zeiträume zwischen den einzelnen Läufen sah ich vielmehr als gute Gelegenheit, um für die bereits geplante kurze Abfolge im Oktober trainieren zu können.

Ich wurde geinfluenced, wenn man so möchte, und neben der kurzen Anreise sowie dem gut passenden Termin lockte insbesondere eine liebevoll gestaltete Medaille, nachdem sich weder Hannover noch Hamburg dahingehend wirklich mit Ruhm bekleckerten. Natürlich suche ich mir meine Läufe nicht nach der Gestaltung der Medaillen raus, aber sein wir mal ehrlich: Die kleinen Trophäen sind schöne Erinnerungen an die Erlebnisse und Anstrengungen und ein Wiedererkennen auf den ersten Blick ist in gewisser Weise auch ein Zeichen dafür, dass der Veranstalter Herzblut in seinen Wettkampf steckte. Wie auch immer, mit dem Schreiben dieser Zeilen erfolgte ebenfalls die Anmeldung zum Vivawest-Marathon, den ich allerdings aus jetziger Perspektive gerne als Trainingslauf umsetzen würde, da es bereits zwei Wochen später erneut an den Start geht.
Luxemburg bei Nacht
Diesmal führt mich mein Weg nach Luxemburg. Die Anmeldung hierfür werde ich vermutlich so schnell auch nicht vergessen, denn ich führte sie während meiner Strandung am Londoner Flughafen durch. Nachdem ich im Anschluss an den New York Marathon mit Verspätung aus den USA nach Europa zurückgereist war, verpasste ich das Check In für meinen Anschlussflug nur um wenige Minute und war anschließend für mehrere Stunden am Flughafen Heathrow gestrandet. Ein Erlebnis, was ich hoffentlich nicht so schnell erneut haben werde.

Damals nutzte ich die Zeit möglichst produktiv. Erledigte ein paar Arbeiten und stöberte wie schon einige Male zuvor auf der Seite planet-marathon.de, auf der Franz Schwengler mit großem Fleiß verschiedenste Marathons national wie international aufführt und selbst eine beeindruckende Liste mit mehr als 300 Starts über die 42,195 km vorzuweisen weis. Dabei fiel mein Blick auf Luxemburg, was nicht weit entfernt liegt und praktischer Weise ein Rennen auf einem Samstag anbietet. Genau genommen Samstagabend, so dass dies mein erster Lauf am späten Abend sein wird, auf den ich bereits sehr gespannt bin.
Goldküste in Australien
Nach Luxemburg ist dann tatsächlich eine kleine Pause angesetzt, so dass der weitere Juni frei von weiteren Wettkämpfen sein wird, um dann jedoch im Juli wieder eine größere Reise anzutreten. Die Goldküste von Australien verspricht nicht nur neue Eindrücke, sondern soll auch mein vierter Kontinent werden, auf dem ich einen Marathon gelaufen sein werde. Es wird nicht der letzte internationale Start im Jahr 2019 bleiben, aber vermutlich der Lauf mit der weitesten Anreise, zumal der Flug ins nahegelegene Brisbane geht und die Anschlussreise zur Gold Coast dann noch erfolgen muss. Australien ist somit auch mein erster Marathon, bei dem ich nicht direkt am Zielort lande, nachdem ich entgegen der ursprünglichen Planung doch nicht zum Jerusalem Marathon angereist war.

Es wartet somit ein buntes Potpourri an Eindrücken auf mich und ich bin gespannt auf die kommenden drei Herausforderungen. Die Reisen gehen wieder weiter in die Ferne und auch nach Australien wartet bereits ein weiterer Start auf einem anderen Kontinent auf mich. Doch zunächst geht es in den Pott und damit erstmals im Zuge dieser Reise nach Nordrhein-Westfalen.