Ließ ich nach dem Hannover Marathon 2018 noch gut sechs Monate vergehen, bevor es erneut über die 42,195 km ging, wird der Vivawest Marathon im Ruhrpott bereits der zweite Marathon innerhalb von sechs Wochen im Anschluss an den Hannover Marathon 2019 sein. Die Schlagzahl der Reise ist aktuell zugegebenermaßen recht hoch und auch wenn ich aktuell noch das Gefühl habe, meinen Körper nicht zu überfordern, bin ich mir bewusst, dass dies kein Dauerzustand sein kann und auch nicht werden soll. Es ist vielmehr ein bewusstes Belastungspeak, wobei die Teilnahme am Lauf in Gelsenkirchen fast schon als spontan bezeichnet werden darf.
Grober Plan und Feinarbeit
Auch wenn ich an dieser Stelle immer nur die jeweils drei nächsten Läufe anteasere und damit nur häppchenweise die nächsten Schritte laut ausspreche, wenn man es so ausdrücken darf, habe ich natürlich einen größeren Plan. Man glaubt gar nicht, wie viele verrückte, spezielle oder prestigeträchtige Marathons es gibt. Verschiedenste Marathonbücher, von denen ich für eine erste Inspiration selbst diverse zu Hause habe, kratzen in diesem Zusammenhang nur an der Oberfläche

Aus diesem Grund führe ich eine eigene Liste, die jedes Mal, wenn ich von einem interessanten Lauf höre, um jenen erweitert wird. Nun kann man sich vorstellen, dass dies mehr als zwölf Veranstaltungen sind und diese zum Teil auch zeitgleich oder zumindest im gleichen Monat stattfinden. Ich muss mich also entscheiden. Eine Reihenfolge muss festgelegt werden und so gibt es theoretisch für einige Monate bereits Ideen bis ins Jahr 2022 hinein – und diese Liste ist keinesfalls in Stein gemeißelt.
Zumindest nicht so sehr, dass ich nicht flexibel genug für Anpassungen wäre, die manchmal auch sehr spontaner Natur sein können. So kam auch der Vivawest-Marathon auf meine Liste. Zu Beginn der Reise hatte ich bereits großen Respekt vor einem Marathon monatlich. Die Anmeldung zum Pisa Marathon erfolgte nach Kassel, Graz und New York erst spontan und war damit der vierte Lauf in vier Monaten. Mit dem Vivawest Marathon steht nun der dritte von vier Marathons innerhalb von gut zwei Monaten auf dem Plan.
Malochen im Pott
Streng genommen wird der Vivawest-Marathon sogar mein erster Lauf durch mehrere Städte sein. Während Start und Ziel in Gelsenkirchen liegen, wird die Strecke durch Essen, Bottrop und Gladbeck führen. Der Lauf selbst lockte zuletzt fast 10.000 Menschen auf die Strecke, wobei davon im letzten Jahr gut 600 die volle Marathondistanz liefen.

Man malocht also mitten im Ruhrpott und das im doppelten Sinne: Während die körperliche Arbeit für mich, wie für die meisten anderen Läufer, auf die Veranstaltung am Sonntag beschränkt sein wird, soll die Strecke durch die letzte noch aktive Steinkohlenzeche im Pott führen, die Prosper Haniel II in Bottrop. Dort wird fraglos nicht nur an einem Tag im Jahr schwer gearbeitet.
Die als relativ flach beworbene Strecke verspricht also einzigartige Eindrücke, auf die ich wie immer gespannt bin. Ich selbst habe mich inzwischen endgültig festgelegt, bewusst langsam in das Rennen zu gehen. Auch wenn Luxemburg mein erster Nachtlauf werden wird, wirft diese Veranstaltung bereits ihre Schatten voraus und auch nach dem Belastungspeak soll es in diesem Jahr bekanntlich weitergehen, so dass die Lektion für den Vivawest Marathon Mäßigung lauten wird. Da ich mich kenne, hoffe ich, dass mir diese wie geplant gelingt. Nicht alles geben, kann manchmal schwerer sein, als sein Bestes zu geben.
Wir sehen uns am Musiktheater in Gelsenkirchen! Und von den 10.000 Startern werden ca. 9000 die Unterdistanzen laufen, heißt also es konnte „übersichtlich“ werden. Ansonsten hat die Strecke einen relativ hohen Wendestreckenanteil – das war es dann auch mit Negativen, ansonsten ist die Strecke vor allem wenn man sie zum ersten Mal läuft, kulturgeschichtlich für unsere Region echt interessant. 3 Zechen, verscheidene Zechensiedlungen, was den Eindruck vom Pott betrifft, ist der Lauf sicherlich einmalig. Ach ja der Start wird sich – wenn es so sein wird, wie in den letzten 6 jahren, mit Sicherheit aufgrund einer fehlenden Streckenfreigabe um 10-20 Minuten verspäten… Dennoch viel Spass und tolle Eindrucke beim Lauf über die Steinkohlesohlen – Tipp am Rande nimm Dir ein Stück echte Steinkohle von Prosper Haniel mit, die liegt da in der großen Runden Halle!!! Viele Grüße Christian
Die echte Steinkohle hatte ich dann leider noch nirgendwo gesehen, hatte extra geguckt 😄
Ja sorry, das mit der Steinkohle ist im letzten Jahre noch möglich gewesen :-). Aus marktstrategischen Gründen hat der Veranstalter diese Streckenänderung wohl verschwiegen oder ich habe nicht richtig/ gar nicht gelesen?! In den Vorjahren ging es nämlich über das Zechengelände von Prosper Haniel und auf dem Gelände gab/ gibt es eine sogenannte Rundhalle, wo die Kohlebrocken von der Größe her vereinheitlicht wurden. Wenn Du an ein reales Stück Ruhrpottkohle kommen willst, dann empfehle ich Dir den Herbstwaldlauf in Bottrop (25 oder 50km, im November), da gibt es (zumindest im letzten Jahr) neben der Förderturm-Medaille auch ein Säckchen mit echter Steinkohle. Viele Grüße Christian
25 km wäre nix für mich und ich weiß noch nicht, wann ich für „Ultra“ Distanzen bereit bin. Aktuell bin ich immer froh, wenn nach 42 km das Ziel da ist. Dann noch 8 km weiterlaufen, stelle ich mir aktuell immer noch so unfassbar vor. 😀 Aber das kommt vllt nochmal in den nächsten Jahren. 🙂
Bis Sonntag 😁