Der Schweriner Seentrail 2021 liegt hinter mir und ich habe damit das zweite Mal einen Ultramarathon bewältigt. Wie schon im letzten Jahr blieb ich nicht von Umwegen verschont und sammelte mehr Kilometer als eigentlich vorgesehen waren. Dasselbe gilt für neue Eindrücke, neue Erfahrungen und eine neue Bestzeit auf der Strecke. Der Lauf war – so viel kann an dieser Stelle also schon verraten werden – erneut eine tolle Erfahrung.
Lachs und Ei
Nachdem ich die ersten vier Tage der Woche ein größeres Kaloriendefizit umgesetzt hatte, um einen Tag vor dem Lauf vermehrt Kohlenhydrate zu laden, war ich Morgen des Rennens immer noch pappsatt. Mein Frühstück hatte ich bereits zu Hause vorbereite. Toast mit Lachsforelle und Ei – diese Kombination hat inzwischen mit einigen Variationen eine gewisse Tradition an Wettkampftagen. Viel mehr bekam ich aber tatsächlich nicht herunter, so dass ich mit nicht sonderlich viel im Magen zum Rennen fuhr.
Wie schon im letzten Jahr stellte ich mein Auto auf einen Parkplatz in der Nähe ab, wobei ich dieses Mal deutlich schlechter in der Zeit lag. Gut 15 Minuten war es noch bis zum geplanten Start. Ich versuchte jedoch entspannt zu bleiben. Schließlich war angekündigt worden, dass wie im letzten Jahr kein Massenstart vorgesehen war, sondern mit einem entzerrten Feld über die Startmatte ins Rennen gegangen werden sollte. Auf eine Minute früher oder später wäre es in diesem Fall nicht angekommen.

Welche Schuhe auf dem Schweriner Seentrail?
Meine Gedanken waren jedoch ganz woanders. Nach dem Rostock Marathon war ich unvernünftig und lief das Wochenende darauf 35 Kilometer im Training, anstatt meinem Körper etwas Erholung zu geben. Während die ersten 30 Kilometer sehr leicht waren, fühlten sich insbesondere die letzten drei Kilometer sehr schwer an. Am nächsten Tag bezahlte ich das mit Schmerzen im Bereich der rechten Achillessehen. Meine tiefe Wadenmuskulatur mit Soleus und Tibialis Posterior war überlastet.
Das Ganze hatte solch ein Ausmaß angenommen, dass ich am darauffolgenden Mittwoch meine Laufeinheit nach einem Kilometer abbrechen musste. Es war, als ob mit einem Messer in den Hacken gestochen werden würde. Ich verfluchte mich selbst und war zehn Tage vor dem Schweriner Seentrail unsicher, ob ich antreten könnte. Das darauffolgende Wochenende tauschte ich entsprechend die Laufschuhe gegen das Rad und verzichtete auf einen Koppellauf. Die Wadenmuskulatur schien sich erholt zu haben, doch ich wollte nichts riskieren.
Drei Tage vor dem Schweriner Seentrail stellte die letzte kurze Laufeinheit entsprechend einen kleinen Belastungstest dar. Ich hatte den Tibialis Posterior mit Kinesio-Tape unterstützt und lief das Training in einem neuen Paar Laufschuhe, das ich tags zuvor noch im Laden kaufte, schmerzfrei. So weit, so gut. Doch die Lösung des einen Problems, eröffnete ein Neues: Welche Schuhe sollte ich anziehen?
Währen ich meine langen Nüchterneinheiten zuletzt stets in Trailschuhen von Hoka absolvierte, verließ ich das Schuhgeschäft einige Tage zuvor erneut mit einem Asics Paar, obwohl ich genau das Gegenteil geplant hatte. Dass der Ultramarathon auch mit Straßenschuhen zu bewältigen war, wusste ich aus dem letzten Jahr. Welchen Schuh also ins Rennen nehmen? Noch am Auto probierte ich beide Paare durch und entschied mich schließlich mit einer gewissen Unsicherheit für die Hokas.

Gemeinsamer Start am Schweriner Schloss
Ich hatte meine Entscheidung getroffen und bewegte mich mit zügigem Schritt zum Schweriner Schloss. Nachdem ich zunächst kaum Starter gesehen hatte, erblickte ich schließlich wenige Meter vor mir den großen Tross, der sich dem Start näherte. Anders als im letzten Jahr lief man offensichtlich nicht individuell vom Speicherhotel aus zum Start, sondern erreichte gemeinsam den Startbereich. Ganze 107 Läuferinnen und Läufer wollten sich den 61 Kilometern stellen.
Anders als im letzten Jahr gab es dann auch keinen lockeren Einzelstart, sondern einen Startschuss, der für alle galt. Ich weiß nicht, warum man sich dafür entschied. Auf der anderen Seite kam es dann auf ein paar Sekunden oder gar die ein oder andere Minute für mich auch nicht an. Ich ließ das Feld losziehen und reihte mich ans Ende ein. Nach wenigen Metern überholte ich bereits einen großen Teil des Feldes, bis ich mein Wohlfühltempo für die ersten Kilometer fand.



Wie üblich, war dieses zu schnell, wobei ich dies durchaus als meine Form der Strategie sehe. Ich laufe in meine Tagesform hinein – im Wissen, das Tempo nicht das gesamte Rennen über halten zu können. Hinzu kam, dass sich mir bereits nach zwei, drei Kilometern ein Läufer anschloss. Der ein oder andere kennt dies vielleicht, wenn man sich bei einem Rennen (phasenweise) an einen anderen Teilnehmer hängt, um ein Tempo leichter zu halten. Das kann gut sein, wenn man nicht zu langsam werden will, aber auch schädlich, wenn man sich zu sehr gegenseitig pusht.
Letzteres war bei uns der Fall und nachdem wir vielleicht ein oder zwei Kilometer stillschweigend nebeneinander liefen, sprach ich meinen Begleiter an, dass das Tempo für mich eigentlich zu schnell wäre. Wir kamen ins Gespräch und wie sich herausstellte hatte der Läufer neben mir tatsächlich große Ambitionen. Während ich im letzten Jahr noch 7 Stunden und 50 Minuten benötigte, wollte er das Rennen in diesem Jahr in 5 Stunden 40 schaffen. Ich hatte mir eine neue Bestzeit vorgenommen, aber das war unerreichbar.
Der Berliner hatte eine Marathonbestzeit von 3 Stunden 19 Minuten, was auf dem Papier nicht so viel schneller als mein bis dahin schnellster Marathon war. Wer jedoch selbst einige Rennen in seinem Leben bestritten hat, weiß, dass der Sprung von 4 Stunden zu 3 Stunden 30 Minuten ein ganz anderer ist, als die darauffolgenden 30 Minuten. Dennoch entschied ich mich, sein Tempo erst einmal mitzugehen und zu gucken, wie weit ich mithalten könnte.

Das erste Drittel in weniger als zwei Stunden
So liefen wir die ersten 15 bis 17 Kilometer gemeinsam, bevor es auf den anspruchsvollen, wenn nicht sogar den anspruchsvollsten Teil der Strecke ging, den ich noch aus dem letzten Jahr kannte. Während ich zunehmend auf meine Schritte achten musste, lief mein Mitstreiter gefühlt noch schneller als auf der flachen Strecke. Ich entschied mich bewusst das Tempo rauszunehmen. Ich wollte den Ultramarathon mit Genuss laufen – soweit dies bei solch einer Distanz möglich ist. In jedem Fall war ich nicht zu verbissen, was die Zielzeit anging und so ließ ich den deutlich ambitionierteren Berliner ziehen.
Bei gut 20 Kilometern war der anspruchsvolle Abschnitt beendete und die zweite Verpflegungsstation wartete. Mir lief ein Junge mit Flasche entgegen und ich dachte zuerst, es sollte eine gut gemeinte Versorgung im Lauf werden. Ich winkte ab, schließlich hatte ich es nicht eilig, bis ich verstand, dass er die kam, um die Hände zu desinfizieren. Nachdem ich an der ersten Station nur ein paar Gummibärchen zu mir nahm, holte ich diesmal auch meine Trinkbecher raus und aß ein wenig mehr. An dieser Stelle einen lieben Gruß an den Helfer, der mir viel Spaß auf meiner Reise in 80 Marathons um die Welt wünschte und diesen Blog liest. Das war tatsächlich eine unerwartete Überraschung.



Keine Überraschung war dagegen die Strecke. Wie schon im letzten Jahr ging es nun auf ein Stoppelfeld und das Halbmarathon-Schild verriet mir, dass ich das erste Drittel in weniger als zwei Stunden bewältigt hatte. Auf eine gewisse Weise bizarr, dass es jetzt noch einmal (fast) auf die Marathonstrecke gehen sollte. Es gingauf und ab, bevor wieder ein fester Grund die Strecke ausmachte. Inzwischen war ich ganz allein. Weder vor noch hinter mir konnte ich andere Teilnehmer sehen. Langsam näherte ich mich dem Punkt, an dem ich mich im letzten Jahr unerwartet verlaufen hatte. Dieses Jahr sollte mir dies nicht passieren – tat es dann irgendwie doch…
Erneut verlaufen beim Schweriner Seentrail
Ich kam an eine Gabelung, noch vor dem 30-Kilometer-Schild, an der es scharf nach rechts ging. Es waren weder Markierungen noch Pfeile zu sehen, so dass ich mich für die Strecke gerade aus entschied. Nach fast einem Kilometer befand ich mich mitten auf einem Feld, dem ich noch ein wenig folgte. Weiterhin keine Markierungen. Ich kannte dieses Feld doch?
Ich holte mein Handy raus und verglich die Karte auf Strava mit der Streckenführung auf der Homepage. Verdammt. Ich hatte mich wie schon im letzten Jahr verlaufen. Während dies im letzten Jahr ein wenig einen mentalen Einbruch nach sich zog, war ich in diesem Jahr einfach nur wütend. Fluchend lief ich die Strecke zurück. An der Gabelung, die ich falsch genommen hatte, wartete bereits eine Fahrradbegleitung mit fragendem Blick. Offensichtlich ging es nicht nur mir so, dass die Streckenführung an dieser Stelle unklar war.
Immer noch fluchend bogen wir gemeinsam in die richtige Straße ein und nach wenigen Metern war schließlich eine Markierung am Boden zu erahnen, die von der Kreuzung aus absolut nicht zu erkennen war. Das einzig Gute an der verschenkten Zeit war, dass ich nun wieder einige Teilnehmer auf der Strecke sah, die einem eine gewisse Sicherheit gaben, den richtigen Weg zu laufen. Doch nicht nur die Läufer des Schweriner Seentrails waren nun zu sehen. Ab ca. 30 Kilometern begegneten einem mehr und mehr Wanderer einer Parallelveranstaltung. Offenbar fand am selben Tag der sogenannte Heldenmarsch über 62 Kilometer statt. Diese sollte ich am Ende des Tages auch ohne Probleme gesammelt haben.

Popcorn bei Kilometer 35
Noch immer hatte ich nicht wirklich Hunger. Dennoch entschied ich mich dazu bei Kilometer 35 einen Anstieg als Anlass zu nehmen, das Tempo rauszunehmen, meinen Rucksack nach vorne zu holen und meine Verpflegung anzubrechen. Ich aß mein Karamell-Popcorn, doch auch beim Essen wollte sich der Appetit nicht einstellen. Nachdem ich die Tüte zu zwei Dritteln geleert hatte, packte ich diese zurück und lief weiter.
Weniger später begann die erste echte Gehpause. Nachdem ich die Marathondistanz bewältigt hatte, entschloss ich mich bewusst dazu, mit dem Walk-Run-Walk zu beginnen. Ich hatte noch ein weiteres Drittel vor mir und war weiterhin voller Respekt vor der Strecke.
Kurz darauf kam ich an eine steile Treppe, an der eine kleine Gruppe an Läufern wartete. Ich hatte schon gedacht, dass hier ein Wechselstation für die Staffel wäre, wobei der Platz mitten im Wald recht ungewöhnlich gewählt gewesen wäre. Wie sich rausstellte, hatten sich die Teilnehmer verlaufen und waren soeben zurückgekehrt. War die Strecke bis dahin noch mit roten Pfeilen markiert, gab es auf der Treppe gelbe Markierungen. Wie sich rausstellte, sollte dies der richtige Weg sein.





Manipulierte Streckenführung
Wenige Zeit später warteten die nächste Verpflegungsstation. Die Uhr zeigt 4 h 48 min beim offiziellen 45-Kilometer-Schild und es ging erneut in den Wald. Dort wartete ein gelber Pfeil, der nach links führte, und ein rotes Schild, das nach rechts zeigte. Wohin sollte es gehen? Ich meinte mich zu erinnern, im letzten Jahr nach links abgebogen zu sein, aber vielleicht war die Streckenführung hier nur geändert? Vor mir wählte bereits ein Läufer die rechte Gabelung und ich folge einen Anstieg hinauf.
Oben gab es erneut einen Anblick, den ich schon kannte. Eine Gruppe an Läufern hatte sich versammelt, da die Streckenführung an dieser Stelle nicht weiterging. Es wurde telefoniert und ich holte erneut mein Handy heraus: Wir hatten uns verlaufen. An der Gabelung hätte man nach links abbiegen müssen. Jemand hatte mutwillig den Pfeil falsch herumgedreht.
Gemeinsam trotteten wir zurück, drehten den Pfeil wieder in die richtige Richtung und gingen auf den zweiten anspruchsvollen Trailabschnitt, den ich noch aus dem letzten Jahr in Erinnerung hatte. Ich hielt einige Zeit mit und ließ das Feld schließlich ziehen, um im unebenen Gelände wieder ins Gehen zu wechseln. Die Tatsache, dass bei ca. 50 Kilometern vor mir jemand über eine Wurzel stürzte, ohne sich glücklicherweise dabei zu verletzten, gab mir recht. Ich wollte vor allem heil angekommen.



Zurück in eine Gruppe
Wieder war ich allein. Nach einiger Zeit des Gehens erreichte mich schließlich eine Dreiergruppe aus zwei Männern und einer Frau. Diese sprach mich an, dass ich mitlaufen sollte. Ich lehnte ab, aber sie forderte mich zwei weitere Male auf, so dass ich mich anschloss, was sich als richtige Entscheidung herausstellen sollte. Das Tempo der Gruppe war für mich recht langsam und damit entspannt, so dass wir ein wenig ins Gespräch kamen.
Kurz darauf führte die Strecke durch einen Camping-Bereich, in dem ein paar Mädchen mit einem Tablett voll Gläsern und einer Wasserkanne standen. Von Weitem riefen sie bereits, ob wir Wasser wollten, was die Frau ich und bejahten. Da ich derjenige war, der mitgezogen wurde, wollte ich ihr den Vortritt lassen. Doch anstatt stehenzubleiben, rief sie dem Mädel nur „Komm mit! Komm mit!“ zu. Das völlig überraschte Mädchen lief mit Glas und Kanne hinterher während ich mit leerem Glas bei den verbliebenen 12-jährigen stand. Und mein Wasser?
Ich nahm es mit Humor. Die Frau war völlig in ihrem Lauffilm und nachdem auch ich ein Glas Wasser bekam, hatte ich sie bereits einige hundert Meter weiter wieder ohne Problem eingeholt. Ein Ultramarathon kann eben auch auf der mentalen Ebene Stress und Herausforderungen erzeugen, die man erst einmal kennenlernen muss.
Diese Erfahrung hatte zweifelsfrei ein anderer Mitstreiter aus der Gruppe bereits gemacht. Mit fast 59 Jahren war er gemeinsam mit uns auf einem guten Weg, die Schweriner Seentrail unter sieben Stunden zu schaffen, was ich als eine absolut beeindruckte Leistung empfinde. Das sind die langfristigen sportlichen Ziele, die auch ich habe.
Die letzten Verpflegungsstation
In lockerer Reihenfolge erreichte meine Gruppe die letzte Verpflegungsstation, an der ich einen alten Sportkameraden vom Ringen traf. Dieser schwimmt inzwischen regelmäßig beim Schweriner Triathlon-Verein und half dieses Jahr daher beim Ultramarathon aus. Er erzählte mir von einem der vordersten Läufer, der am vergangenen Wochenende noch den 100-Meilen-Lauf in Berlin mitgemacht hätte.
Ein Blick in die Ergebnisse verrät, dass Sascha Dehling am Wochenende zuvor die 160 Kilometer noch in unter 16 Stunden lief, um den Schweriner Seentrail schließlich in unter fünf Stunden zu beenden. Auch solche unfassbaren Leistungen findet man bei einem Ultramrathon-Event. Für mich waren dagegen sieben Stunden das magische Ziel.
Es ging noch einmal über Felder und einen fast schon an eine Alm erinnernden Bereich, bevor das 58-Kilometer-Schild die letzten drei Kilometer angekündigte. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch 24 Minuten Zeit hätte, um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Das motivierte!

Während ich im letzten Jahr noch mehr schlecht als recht über die Strecke schlich, gelang mir dieses Mal ein lockeres Lauftempo. Raus aus dem Wald ging es Richtung Ziegelsee, wo die Lautsprecher der Veranstaltung bereits zu hören waren. Der letzte Kilometer.
Bestzeit beim Schweriner Seentrail 2021
Noch einmal einige weniger Meter und schließlich auf die Zielgerade. Mit der Sicherheit, das eigene Ziel erreicht zu haben, lief ich über die Zeitmessmatte und stoppte meine Uhr. Ich hatte den Schweriner Seentrail in 6 h 56:52 min geschafft und meine Zeit vom letzten Jahr damit fast um eine Stunde unterboten. Ohne Verlaufen und mit etwas Ehrgeiz wäre eine 6-30 sicherlich für mich realistisch gewesen, wobei ich in keiner Weise traurig bin. Ganz im Gegenteil. Mit Platz 53 von 105 lag ich genau in der Hälfte und bis auf zwei Starter konnten alle das Ziel erreichen.
Der Rest der Dreiergruppe, denen ich das Ergebnis ebenfalls zu verdanken habe, kam wenige Minuten nach mit über die Ziellinie. Alle drei schafften ebenfalls eine Finish unter sieben Stunden. Für mich fühlte sich dies – auch unter Berücksichtigung der letzten Tage und der Tatsache, keine besondere Vorbereitung für die Ultradistanz umgesetzt zu haben – wie ein Sieg an. Ich war glücklich und zufrieden.
Dies unterstützte auch der gedeckte Apfelkuchen, den ich für meine Essensmarke im Ziel erhielt. Während ich noch erschöpft meinen Kuchen gegen eine Wespe verteidigte, sprach mich ein anderer Läufer an, den ich sofort erkannte. Karsten, der selbst als 80er-Kind von seinen Lauferfahrungen bloggt und den Kolshorn Marathon in diesem Jahr gewann, war ebenfalls den Schweriner Seentrail über die 61 Kilometer gelaufen. Gratulation also auch nochmal an dieser Stelle zum Beenden des Ultramarathons.
Epilog
Nachdem ich meinen Kuchen aufgegessen hatte, ging es zurück zum Auto. Was sich im letzten Jahr noch wie ein quälender Marsch mit durchnässter Kleidung bei völliger Kälte anfühlte, war dieses Mal wie ein lockerer Abschluss des Laufs. Ich war spürbar fitter als noch vor einem Jahr, insofern dieses Ausdruck nach über 60 Kilometern gerechtfertigt ist. Noch immer hatte ich nicht wirklich Hunger und bis auf das Popcorn und den Apfelkuchen nichts gegessen.

Daran änderte sich auch nichts, nachdem ich bei meiner Mutter geduscht hatte, so dass ich die Schokobrezeln und die Peanut-Butter-Cups dort ließ. Stattdessen holte ich mir im Supermarkt noch ein paar herzhaftere Sachen. Im Bewusstsein, nicht alles davon zu essen, wollte ich für den möglicherweise einsetzenden Appetit bereit sein, wenn ich auf der Autobahn fuhr. Dahin sollte es dann – nach einem Milchshake bei McDonalds – schließlich auch gehen.
Bei tiefer Dunkelheit erreichte ich mein zu Hause und pellte mich aus meiner Kleidung. Die Nacht sollte ich den Lauf noch zu spüren bekommen und das ein oder andere Mal vom Muskelkater aufwachen, doch das war es unterm Strich wert. Ich bin heil angekommen und konnte mein Ergebnis vom letzten Jahr deutlich verbessern. Wie schon damals betont, gilt auch weiterhin: Der Schweriner Seentrail ist eine Teilnahme in jedem Fall wert!

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