Der Rostock Marathon 2021 darf sich als eine der ersten offiziellen Laufveranstaltungen bezeichnen, die im Jahr 2021 nach dem Corona-Lockdown die Startlinie wieder eröffneten. Nachdem ich im April aus der Not eine Tugend machte und mit dem Kolshorn Marathon meinen ersten eigenen Marathon veranstaltete, sollte es damit zum zweiten Mal in diesem Jahr über die volle Distanz gehen. Die Vorzeichen waren gemischt. Während ich auf der einen Seite bis einen Monat vor dem Lauf krankheitsbedingt einige Einheiten ausfallen lassen musste, lief ich zuletzt zumindest auf der 10-KM-Distanz im Training persönliche Bestzeit. Was all das am Ende wert sein würde, sollte sich in der Hansestadt zeigen.
Rostock, eine alte Heimat
Als ich im letzten Jahr den Schwerin Seentrail gelaufen war und damit erstmals die Ultra-Distanz bewältigte, kehrte ich in meine alte Heimat zurück. Doch auch mit Rostock verbinden mich einige Erinnerungen. In Schwerin aufgewachsen und dort auch meine Militärzeit verbracht, zog ich 2005 zum Studieren in die Universitätsstadt in Mecklenburgs Norden.
Wer nun jedoch an ausgelassene Studentenfeiern denkt, liegt falsch. Die Wochenenden pilgerte ich damals regelmäßig nach Schwerin, um dort die Zeit mit Freunden und Bekannten zu verbringen. Rostocks Studentenleben zog mich nie in seinen Bann und die wenigen Ausflüge in das Rostocker Nachtleben sorgten nicht dafür, Schwerin den Rücken zu kehren.
Dennoch habe ich durchaus schöne Erinnerungen an die Hafenstadt. Lag meine erste Unterbleibe noch am südlichen Stadtrand in einer Kellerwohnung, zog ich nach einem Semester ins KTV. Das Viertel Kröpeliner Tor Vorstadt war durch bunte Häuser und einer Nähe zum WiSo-Campus gekennzeichnet, an dem der Großteil meiner Veranstaltungen stattfanden. Ich durchlebte erste Höhen und Tiefen in der Beziehung zur Wissenschaft und verließ die Stadt 2008 schließlich. Heimisch fühlte ich mich allerdings in Rostock nie, was wohl auch ein Grund war, dass ich seitdem mit einer Ausnahme die Stadt nie wieder aufsuchte. Bis heute.

Aus dem Nachtlauf wurde ein Nachmittagsausflug
Die meisten größeren Marathons finden im Frühjahr oder im Herbst statt, wenn die Temperaturen milder sind. Während man im Mai oder September also mit Laufterminen fast schon erschlagen wird, ist die Auswahl in den anderen Jahreszeiten überschaubarer. Ein Grund mag im Sommer sicher auch an den heißen Temperaturen liegen. So startet beispielsweise der Luxemburg Marathon mit über 10.000 Teilnehmern in den führen Abendstunden und auch beim Rostock Marathon handelte sich eigentlich um einen Nachtlauf.
Doch Corona ist auch im Sommer 2021 weiterhin präsent. Lange war es gar nicht klar, ob der Marathon tatsächlich offiziell stattfinden könnte. Der letzte größere Lauf, der an der Planung scheiterte, war der Flensburg Marathon 2021. Rostock hatte da mehr Glück. Zwar wurde die Startzeit des Marathons im Vergleich zu den Vorjahren auf 16:30 Uhr vorverlegt, doch dafür fand das Rennen statt.

Und so machte ich mich erst am Vormittag auf den Weg zum Rostock Marathon. Aus einer knapp dreistündigen Strecke wurde durch die Ferienzeit eine vierstündige Schleichfahrt über Landstraßen, die jedoch ohne Staus oder andere Probleme ablief. Mehr als pünktlich erreichte sich somit mein Ziel.
Wo ist der Start des Rostock Marathons?
Wie so oft im Leben, ist ein Ziel oft mit einem neuen Start verbunden. Doch wo war der Start des Rostock Marathons zu finden? Ich hatte mein Auto in der Nähe abgestellt und bewegte mich mit Navigations-App am Hafen entlang. Bereits nach wenigen Metern wurde ich von einem Pärchen angesprochen, dass ich ja sportlich aussehe. Ob ich auch den Marathon suchen würde. Diese Frage konnte ich bejahen. Mehr als auf der Homepage zu lesen war, allerdings auch nicht beitragen. Nirgendwo waren Schilder zu finden, was bei einem größeren Marathon eher unüblich ist.
Auf der anderen Seite gab es eine konkrete Adresse, die man suchen konnte und in dieser Hinsicht konnte der Veranstalter sich nichts vorwerfen lassen. Unscheinbar und von weitem aufgrund eines Gebäudes nicht erkennbar, befand sich die Startunterlagenausgabe dort, wo es auf der Homepage angegeben wurde. Ein paar Pavillons trotzen dem Wind, der jedoch ohne den vorhergesagten Regen blieb. Es hätte schlimmere Voraussetzungen geben können.

Ich holte meine Unterlagen, die trotz einer Startgebühr von über 60 Euro nur aus einer Startnummer und dem Zeitchip bestanden. Das ganze verpackt in einem Briefumschlag. Startnummer 31. Offensichtlich war ich mit meiner Anmeldung, kurz nachdem die Durchführung des Marathons endgültig bestätigt wurde, relativ früh dran. Über zwei Stunden verblieben nun noch bis zum Start des Rostock Marathons 2021. Ich ging noch einmal zu meinem Auto zurück, aß eine letzte Mahlzeit und legte eine kurze Meditationssession ein.



Wetterumschwung: Regen, Sturm und die Frage nach der richtigen Kleidung
Gut eine Stunde bevor es für den Marathonteilnehmer auf die Strecke gehen sollte, machte ich mich in Ruhe erneut auf den Weg zum Start. Der Himmel begann langsam zuzuziehen und leichter Nieselregen fiel vom Himmel. Beim Ankommen im Marathonbereich waren nun deutlich mehr Läufer versammelt. Neben der Marathondistanz boten die Veranstalter einen 7-Kilometer-Lauf, den Halbmarathon sowie eine Marathonstaffel an.
Dies täuschte ein weniger darüber hinweg, dass den eigentlichen Rostock Marathon am Ende des Tages nur knapp über 100 Läuferinnen und Läufer beenden sollten. In Angesicht der wenigen Alternativen um diese Zeit fand ich das zugegeben überraschend, auch wenn Rostock ohne Frage recht weit entfernt liegt, wenn man nicht aus dem Norden kommt. Andererseits kamen beim Cuxhaven Marathon 2021 Ende Juni gut doppelt so viele Teilnehmer zusammen.
Ich begab mich in den Umkleidebereich, der aus zwei Pavillons und ein paar Bierbänken bestand und plötzlich zeigte sich das Wetter von seiner ungemütlichen Seite. Es begann zu stürmen und kalter Regen hatte den leichten Niesel abgelöst. Ich fühlte mich ein wenig an den Start des Gold Coast Marathons erinnert und sollte zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass dies nicht die einzige Parallele bleiben sollte.

Was sollte ich anziehen? Die Temperaturen sprachen für ein kurzes Shirt. Wind und Regen ließen die gefühlte Temperatur jedoch spürbar absinken und ohne Regenjacke hätte ich im Umkleidebereich wie Espenlaub gezittert. Gleichzeitig war mir bewusst, dass ich spätestens nach der ersten 7-Kilometer-Runde zu sehr geschwitzt hätte. Beim Berlin Marathon hatte ich das Ganze mit Hilfe einer Regenjacke gelöst, die im Startbereich liegen gelassen wurde und von mir für die ersten Kilometer weitergetragen wurde. In San Francisco warf ich einen eigenen Pulli nach der Hälfte des Rennens weg. Sollte ich meine Regenjacke opfern?
Ich entschied mich für die Alternative und holte meinen Wegwerf-Poncho heraus. Das erste Mal, das ich so etwas nutzte. Die übergroße Tüte mit Öffnungen für Kopf und Arme musste mittels Knoten gegen den starken Wind am Körper gesichert werden, erfüllte aber seinen Zweck. Dies lag sicherlich auch daran, dass der Regen nun spürbar weniger wurde und der Wind, der wenige Minuten zuvor noch die Türen der Dixie-Toiletten reihenweise aufgerissen hatte, pünktlich zum Start des Rostock Marathons nachließ.
Start des Rostock Marathons 2021
Gemeinsam mit den anderen Teilnehmern machte ich mich nach dem Aufruf des Moderators auf den Weg. Eine Maßnahme des Corona-Konzepts sah einen paarweisen Start vor. Mit ca. einem Meter Abstand stellte man sich in zwei Reihen auf und alle fünf Sekunden schickte ein Timer die Läufer auf die Strecke. Wie schon bei den Läufen im letzten Jahr zog dieses Vorgehen das Starterfeld bereits zu Beginn des Marathons angenehm auseinander, so dass genügend Platz auf der Strecke war.



Gleich zu Beginn ging es über eine Holzbrücke, die nach dem kurzen Regen-Intermezzo leicht rutschig war. Glücklicherweise war die weitere Strecke fast schon trocken, so dass die Bodenbeschaffenheit kein Problem werden sollte. Anders sah es dagegen mit dem Wind aus, der phasenweise immer wieder zu einer Herausforderung wurde. Während Geschwindigkeiten von um die 30 km/h gemäß Windskala salopp als frischer Wind bezeichnet werden, bekam man diesen als Läufer zum Teil deutlich zu spüren.
Das änderte jedoch nichts daran, dass ich das Rennen schnell begann. Ich laufe inzwischen schon lange ohne Zeitansage meine Marathons und lasse mich von meinem Körpergefühl leiten. Die Tatsache, dass ich diverse Läufer ein- und überholte, verdeutlichte mir, dass diese heute gut zu sein schien. Ich lief Mittelfuß, fühlte mich gut und beendete die ersten 7,07 km nach 34:11 min.
Rostock Marathon 2021: A Walk in the Park
Rostock bietet eine Reihe an Sehenswürdigkeiten: die Marienkirche, die Stadtmauer mit Wallanlage, das Steintor, der Universitätsplatz oder auch der Stadthafen. Doch nichts von alle dem sollte man beim Rostock Marathon 2021 zu sehen bekommen. Stattdessen ging es sechs Mal im Kreis um durch ein parkähnliches Areal. Den Hafen konnte man auf der Hälfte der Runde in der Ferne erkennen, doch ansonsten hätte der Lauf genauso gut an jedem beliebigen anderen Ort der Welt stattfinden können.



Mir ist bewusst, dass Corona die Planungen nicht einfacher gemacht haben wird, aber dieser Marathon hatte nicht viel mit Rostock zu tun, was sehr enttäuschend war. Dass dies auch in solche schwierigen Zeiten besser möglich ist, bewiesen Cuxhaven und Bremerhaven bereits im Sommer 2020.
Wirkliche Abwechslung bot sich auf der Strecke somit nicht, und ich beendete die zweite Runde noch einmal etwas schneller als die erste. Ich fühlte mich weiterhin gut, vom Poncho hatte ich mich bereits nach zwei Kilometern entledigt und die Temperaturen waren angenehm. Sollte das heute eine gute Zeit werden? Motiviert ging ich in diese dritte Runde, die praktisch bereit das frühe Ende des Rennens darstellen sollte.
Kotzen bei Kilometer 17
Inzwischen waren auch die Halbmarathon-Teilnehmer auf der Strecke, was für mehr Leben sorgte, ohne dass es störend war. Ich hielt mein Tempo, doch plötzlich machte sich der Magen bemerkbar. Nach 14 Kilometern hatte ich noch zwei Salztabletten heruntergespült und bisher lief alles perfekt. Doch aus dem leichten Rumoren sollte schnell eine richtige Übelkeit werden. Ich kannte das Gefühl aus Jugendtagen, wenn man im Übermut seine Grenzen beim Alkohol nicht kannte bzw. ignorierte. Würde es sich wieder beruhigen?
Kaum hatte ich diese Gedanken zu Ende gedacht, signalisierte mir mein Körper, dass es das nicht tun würde. Ich musste bei Kilometer 17 stehen bleiben, nahm eine Position ein, die dem halben Sonnengruß aus dem Yoga ähnelte, und würgte. Es kam nichts und ich würgte noch einmal, ohne dass ich Kontrolle über das Gefühl gehabt hätte. Zunächst kam nur etwas Spucke, doch ein weiteres Würgen ließ ein wenig Mageninhalt zu Boden fließen. Das war’s. Ich verabschiedete mich von einer guten Zielzeit und einen kurzen Augenblick kam die Frage in mir auf, ob dies heute mein erstes DNF werden sollte.
Wenige Augenblick später, das Feld war teilnahmslos an mir vorbeigelaufen und nur ein Teilnehmer fragte mich, ob alles in Ordnung sei, was ich bejahte, konnte ich weiterlaufen. Die erste Übelkeit war verschwunden und mit leicht flauem Magen nahm ich wieder Tempo auf. Ich beendete die Runde trotz der Widrigkeit immer noch in einer guten Zeit und hatte die Hälfte der Strecke in weniger als 105 Minuten bewältigt. Noch wäre eine 3-30 als Zielzeit möglich gewesen. Rechnerisch. Praktisch hatte ich mich davon jedoch längt verabschiedet.

Die zweite Hälfte des Rostock Marathons 2021
Mein Körper begann nun zunehmend zu rebellieren. Obwohl ich im Vorfeld des Laufes einige Mahlzeiten über den Tag gegessen hatte, begannen nun die Defizitstunden. Mein Kalorienverbrauch an diesem Tag war also höher als die bisherige Kalorienzufuhr. Das bekam ich zu spüren. Zur Übelkeit, die mit leicht reduziertem Tempo zurückging, gesellte sich nun ein Hungergefühl.
Ich nahm mir an der nächsten Verpflegungsstation ein Stück Banane und der Magen quittierte dies mit Grummeln. Wirklich Essen war nicht möglich, was in der Kombination zunehmend auch der Motivation zerrte. Mein Tempo wurde langsamer und ich merkte, wie ich zunehmend in den Gehlauf überging. Nach vier Runden lag meine Pace immer noch unter 5 Minuten, was sich auf den letzten zwei Runden jedoch schnell ändern sollte.



Die Gesamtsituation wurde nicht unbedingt dadurch verbessert, ein fünftes Mal auf den gleichen unspektakulären Rundkurs zu gehen. Wäre dies nicht bereits genug gewesen, gab es einen kurzen Regeneinbruch, der einen Teil der wenigen Zuschauer, die sich am Streckenrand eingefunden hatten, verscheuchte. Magenprobleme, Hunger und Erschöpfung ließen es langsam zur Qual werden. In Anbetracht der deutlich gesunkenen Motivation stoppte ich am Ende der fünften Runde erstmals kurz.
Es sollte nicht der mentale Härtetest werden, dem ich mich beim Gold Coast Marathon gestellt hatte, aber ein körperlicher! Es war ein Balanceakt zwischen Übelkeit, Erschöpfung und dem Versuch, einen Lauf-Flow zu erreichen, der mir ein gleichmäßiges Tempo erlauben würde. Jedes Mal, wenn ich nur andeutete wieder etwas schneller zu laufen, signalisierte mir mein Körper, dass er dies nicht zulassen würde. Zunehmend würde es auch zum psychischen Kampf.

Die letzte Runde
Endlich ging in die letzte Runde. Die Tatsache, alles ein letztes Mal zu sehen, war mehr Trost als Motivation. Ich weiß nicht, ob es anderen Läufern ebenso geht, aber ich empfinde Marathons mit mehreren Runden und entsprechend wenig Abwechslung einfach nur mental anstrengend. Im Qualitätsmanagement gibt es den Begriff des Kontrasteffekts. Zunehmend sinkende Qualität bzw. Abweichung von der erwarteten Norm führt zur Angleichung der Erwartungen. Ab einem gewissen Punkt, wenn die eigene Toleranzgrenze überschritten ist, nimmt man die Abweichung tatsächlich als Diskrepanz zu den Erwartungen wahr.
Nach inzwischen über 25 Marathons würde ich behaupten, dass meine Toleranzgrenze irgendwo zwischen zwei und vier Runden liegt. Wenn es nach mir geht, würde jeder Marathon über eine 42,195 km lange Strecke ohne doppelte Wege führen.
Ganze 3 h 48:52 min nach dem Start durchlief ich die Zielgerade der 42,49 km langen Strecke. Bei einer 6er-Pace, mit der ich über den letzten Kilometer schlich, entsprach dies einem fast zwei Minuten längeren Rennen, das rückblickend nicht nur aufgrund der körperlichen Probleme eher enttäuschend war.

Äpfel, Medaillen und weitere Enttäuschungen
Kurz nachdem Zieleinlauf kam man zu Medaillen-Ständern, von denen man sich sein Exemplar nehmen durfte. Die Medaille war schön, hätten jedoch genauso gut vom Kirschkern-Weitspucken in Klein Kleckersdorf sein können. Kein Wort von Rostock, Marathon, geschweige denn dem Datum des Laufs. Mir ist bewusst, dass Corona die Planung nicht einfacher machte, aber bei einem Lauf, für den man über 60 Euro bezahlte, hätte ich auf dem Erinnerungsstück gerne erkannt, wo ich teilgenommen hatte.
Das mag als Meckern auf hohem Niveau gedeutet werden. Nachdem ich Anfang des Jahres jedoch selbst meinen ersten Marathon organisiert und auch Medaillen produzieren ließ, weiß ich, dass diese bei den hohen Stückzahlen einer der geringsten Kostenfaktoren eines Laufs sein sollten. So gesehen hatte die Medaille ebenso viel mit Rostock zu tun, wie die Laufstrecke. Doch dies sollte nicht die letzte Enttäuschung an diesem Tag bleiben.
Im Zielbereich bestand die Verpflegung nur noch aus Äpfeln und Wasser. Diese schmeckten zwar gut, aber auch hier darf man etwas anderes bei einem Lauf erwarten, der von einer Firma organisiert wurde, die über 20 Veranstaltungen auf seiner Website bewirbt. Den Abschluss bildeten schließlich die Duschen, die angekündigt, aber offenbar nicht aufgestellt waren. Eine Nachfrage bei der knorrigen Beutelabgabe führte zumindest zur Aussage, dass es diese nicht gäbe. Es würde an allen Stellen gespart werden.
Epilog: Softeis und eine kaputte Eismaschine
Ein wenig angenervt machte ich mich auf den Rückweg zu meinem Auto. An einem der Schiff-Imbisse im Hafen wurde mittels eines großen Schildes Softeis beworben und ich hatte Glück. Trotz der inzwischen langsam einbrechenden Dunkelheit gab es noch welches. Vorbei an anderen Schiff-Imbissen in deren Außenbereichen sich andere Teilnehmer des Laufveranstaltung mit Medaille Platz genommen hatten, erreicht ich nach kurzer Zeit das Parkhaus.

Doch statt direkt nach Hause zu fahren, wollte ich nach diesem Tag noch einen Milchshake. Ich machte einen Umweg über die Ulmenstraße, in der ich zuletzt in Rostock gewohnt hatte, um festzustellen, dass ich große Teil der Stadt nicht mehr erkannte, und suchte mit Hilfe des Navigationsgeräts einen McDonalds. Was leicht klingt, stellte sich als schwierig heraus.

Die erste Anlaufstation war offenbar mitten in der Fußgängerzone und mit Auto nicht erreichbar. Ich versuchte eine neue Auswahl zu treffen, wobei die nächste Möglichkeit offenbar bereits geschlossen hatte, wie das Navi warnte. Also ging es auf die Stadtautobahn zur dritten Wahlmöglichkeit. Am Schalter erklärte man mir, dass die Eismaschine kaputt sei und man Mittwoch eine neue erhielte. Die angebotene Alternative einer heißen Schokolade lehnte ich dankend ab und machte mich auf den Heimweg.
Nachdem das Haus kurz vor 9 verlassen hatte, kam ich kurz vor 1 Uhr nachts wieder zu Hause an. Gut 16 Stunden war ich außer Haus, von denen ich mehr Zeit im Auto als in den Laufschuhen verbrachte. Marathon Nummer 26 ist damit geschafft und brachte wieder eine Reihe an neuen Erfahrungen mit sich, die unbezahlbar bleiben. Gleichzeitig muss ich gestehen, dass der Rostock Marathon 2021 bisher die größte Enttäuschung war und damit den Dubai Marathon von diesem unrühmlichen Podest stieß. Wie dem auch sei. Ich richte meinen Blick nach Vorne und freue mich auf meinen zweiten Ultra. Noch im August 2021 kehre ich erneut nach Schwerin zum Laufen zurück.

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