Anreise zum Barcelona Marathon (mit Hindernissen)

Barcelona ist eine wunderschöne Stadt! – Diesen Satz bekam ich von verschiedenen Leuten zu hören, als diese erfuhren, dass ich am Barcelona Marathon teilnehmen werde. Nachdem der Wettkampf sich coronabedingt um fast 18 Monate verschoben hatte, werde ich mir an diesem Wochenende selbst ein Bild davon machen dürfen. Die Reise zum Barcelona Marathon ist gleichzeitig mein erster Flug seit gut zwei Jahren. So kompliziert wie dieses Mal war es jedoch bisher noch nie.

Ungefragte Umbuchungen…

Exakt acht Tage vor dem geplanten Abflugtermin erhielt ich eine Mail von der Lufthansa, die mich auf meinen Flug hinwies. Vielflieger werden sofort merken, dass hier etwas nicht stimmt. Die Benachrichtigung hätte erst einen Tag später kommen sollen, doch ein Blick in die Mail brachte Aufklärung. Die Fluggesellschaft hatte meine Reise umgeplant, ohne dass ich davon zuvor etwas erfahren hätte. In der App des Reiseanbieters war weiterhin meine gebuchte Reise aufgeführt, doch die Eingabe der Buchungsnummer auf der Website der Flughansa zeigte mir einen verführen Reisebeginn an.

Statt am Samstagmorgen sollte meine Reise nun am Freitagabend beginnen. Das größte Problem an der ganzen Sachen: Die Weiterreise von München nach Barcelona blieb unverändert. Das System der Lufthansa lud mich zu einer Nacht auf dem Münchner Flughafen ein. Eine Erfahrung, auf die ich liebend gern verzichtete. Meine erste Reaktion war entsprechend eine E-Mail-Antwort auf die Benachrichtigung.

Nachdem diese drei Tage lang nicht beantwortet wurde, entschied ich mich zum Anruf bei der Lufthansa-Hotline. Die 15 Minuten Wartezeit, in der absolut nichts passierte, sinnierte ich darüber, dass strenggenommen doch die Plattform, auf der ich gebucht hatte, verantwortlich sein müsste? Schließlich wurde in der App weiterhin meine ursprünglich gebucht Reise angezeigt. Ich legte also auf, um mich in die nächste Warteschleife zu stürzen.

Was gibt es schöneres als den Sonnenaufgang über den Wolken? Ausschlafen zum Beispiel…

… und Odyssee in der Warteschleife

Mittels Zahlencodes manövrierte ich mich durch das Menü. Einige Minuten später bekam ich endlich einen echten Menschen ans Telefon. Die Muttersprache des jungen Mannes war offenbar nicht Deutsch, so dass das Gespräch anstrengender war, als notwendig. Letztendlich verstand er jedoch mein Problem und sagte mir zu, dass man sich bei mir melden würde. Dies tat die Plattform einige Stunden auch.

Nachdem ich beim ersten Anruf von einer britischen Nummer das Gespräch nicht annahm, erhielt ich eine Mail, dass man mich versuchte hätte zu erreichen und es erneut versuchen würde. Beim zweiten Anwählversuch meldete ich mich und eine junge Dame, erneut mit hörbarem Akzent, bemühte ihr besten Deutsch für mich. Auch dieses Mal war das Gespräch nicht ganz so einfach, wie man es sich wünschen würde. Am Ende wurde mir jedoch die (erneute) Umbuchung des Fluges angeboten. Nun sollte es nicht über München, sondern mit Zwischenstopp in Frankfurt zum Barcelona Marathon gehen.

Flug überbucht: Sind sie bereit eine Alternative zu wählen?

Während sich in der App nichts änderte und mir bis zuletzt die ursprüngliche Reise über München angezeigt wurde, erhielt ich entgegen der Ankündigung auch keine weitere Bestätigung über die Umbuchung. Der Moment kurzer Panik verflog jedoch, nachdem ich den Buchungscode auf dem Portal der Lufthansa abglich und dort nun die modifizierte Reise zu finden war. Doch die nächste Anspannung sollte nicht auf sich warten lassen.

Wie üblich erhielt ich 24 Stunden vor Reisebeginn eine E-Mail mit der Möglichkeit, mich online für die Reise einzutragen. Als ich dies tat, ploppte die Meldung auf, dass mein Flug überbucht sei. Die Frage, ob ich auf eine spätere Alternative ausweichen würde, verneinte ich und war froh, dass das System dies akzeptierte. Ich würde wirklich gerne wissen, was geschehen wäre, wenn ich erst am Flughafen eingecheckt hätte. Vermutlich hätte ich schlichtweg Pech gehabt, wenn andere Reisende ebenso wie ich keinen späteren Flug angenommen hätten?

So weit kam es in jedem Fall nicht. Dafür wurde bei der Umbuchung mein Reisegepäck wieder ausgebucht. Der Mitarbeiter am Checkin erklärte mir, dass ich für die Rückreise zwar einen Koffer in der Reise eingebucht habe, auf der Hinreise jedoch zuzahlen müsse. Das passte zum bisherigen Verlauf. Doch scheinbar gab es bereits bei anderen Passagieren in der letzten Zeit Probleme. Ich skizzierte meine Buchungsodyssee, zeigte in der App die immer noch angezeigte Reise über München und meine Bestätigungsmail der ursprünglichen Buchung. Ich weiß nicht, wie dies mit dem System arrangiert wurde. Da darin jedoch erkennbar war, dass ich das Gepäck für Hin- und Rückreise hinzugebucht hatte, musste ich doch keine (erneute) Zuzahlung leisten.

Ich bin zwar kein Vielflieger, aber erlebte im Rahmen der Reise in 80 Marathons um die Welt durch schon den ein oder anderen Flug. Verspätungen, Umbuchungen und das Verpassen des Anschlussfluges in London… Ich durfte bereits so einige Erfahrungen sammeln, doch das Hin und Her der letzten Tage war in dieser Form gänzlich neu.

Wenn ich diese Zeilen schreibe, befinde ich mich im Wartebereich des Frankfurter Flughafens. Die Weiterreise nach Barcelona soll in gut 1,5 Stunden erfolgen. Die Hoffnung, dass keine weiteren Überraschungen auf mich warten würden, erfüllte sich nicht ganz…

Frank

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